Aktuelle Situation Geflüchteter auf dem Arbeitsmarkt

Die Regionaldirektion (RD) Niedersachsen-Bremen der Bundesagentur für Arbeit hat in seinem „Factsheet Flucht“ von Mai 2020 aktuelle Entwicklung auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt für Geflüchtete in Niedersachsen veröffentlicht.

Demnach wird deutlich, dass – wie nicht anders zu erwarten – die Corona-Pandemie auf die Beschäftigungssituation in Niedersachsen auch von Geflüchteten starke negative Auswirkungen hat. Die Arbeitslosigkeit stieg nach Angaben der RD im April um 12,7%. Ein kleiner Trost: Der Anstieg ist damit nur geringfügig über dem durchschnittlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit von 11,9%. Den überdurchschnittlichen Anstieg unter geflüchteten Arbeitnehmer_innen erklärt die RD u.a. damit, dass Branchen wie Gastronomie, Handel und Zeitarbeit im April „so gut wie nicht aufnahmefähig“ waren.

Die RD weist außerdem darauf hin, dass vor der Corona-Krise deutliche Fortschritte bei der Integration geflüchteter Menschen in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gemacht wurden, nun aber dringend notwendige Qualifizierungs- und Sprachlern-Maßnahmen weitgehend ausgesetzt sind, bzw. nur in virtueller Form stattfinden können.
RD Niedersachsen-Bremen der BA, Factsheet Flucht 05/2020

In diesem Zusammenhang sei auch auf die den aktuellen „Zuwanderungsmonitor“ aus April 2020 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hingewiesen. Das IAB hebt hervor, dass bundesweit betrachtet der Anstieg der Arbeitslosigkeit von März zu April bei Menschen mit einer Staatsangehörigkeit von Krisen- und Kriegsländern rund 4,5 Mal so hoch war, wie bei Menschen aus EU-Staaten. Vor der Corona-Krise verlief die Integration von Menschen aus Krisen- und Kriegsländern weiter ausgesprochen gut. So stieg die Beschäftigungsquote von Februar 2019 auf Februar 2020 um 4,2% auf insgesamt 35,9%.