Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zu Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen

In einer Veröffentlichung der Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht der Autor Prof. Dr. Matthias Knuth, Vorsitzender der Deutschen Vereinigung für Sozialwissenschaftliche Arbeitsmarktforschung (SAMF) die Maßnahmen, mit denen Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt gebracht werden sollen.

Matthias Knuth übt Kritik an der bisherigen Praxis, in der seines Erachtens nicht langfristig genug geplant werde. U.a. stellt er den Vorwurf in den Raum, dass es niemanden im Feld der Arbeitsmarktakteure gäbe, der „eine verlässliche und glaubwürdige Orientierung im gesamten Spektrum der Möglichkeiten vermitteln kann“. Die Konstruktion von Maßnahmen und Projekten spiegelten weniger die Bedarfe der Flüchtlinge als die Bedürfnisse der Akteure, Handlungs- und Kooperationsfähigkeit zu demonstrieren.

Der Autor schlägt daher ein Bundesprogramm „Arbeitsmarktintegration“ mit einer Perspektive von zehn Jahren vor, das nicht zwischen Flüchtlingen und Alteingesessenen unterscheidet, sondern eine dauerhafte Begleitung für „alle Personen im Erwerbsalter mit Problemen des Arbeitsmarktzugangs“ anbieten soll.

Bzgl. der Anerkennung von Qualifikationen empfiehlt Matthias Knuth, „dass auch im Falle des Fehlens jeglicher Formalität und Dokumentation vorhandene Kompetenzen erkannt, anerkannt und bis zu einem Abschluss gefördert werden können“. Darüber hinaus sollte Arbeitsmarktintegration „über Leistungsbezug und Kostenträgerlogik hinaus ein verlässliches Geländer für langfristige, eigensinnige und eigenverantwortliche Integrationsstrategien bereitstellen statt Flüchtlinge in Maßnahmen einzuhegen“.

Studie „Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen – Arbeitsmarktpolitik reformieren, Qualifikationen vermitteln“, download hier